Audiokorrekturen
Als Korrekturtools im Audio-Editor stehen Equalizer, Kompressor, Expander, De-Esser und Rauschunterdrückung zur Verfügung. Jedes Korrekturtool kann sowohl auf Elemente in der Bibliothek als auch auf Timeline-Clips angewandt werden.
Equalizer können im Prinzip mit der Höhen- und Basssteuerung eines Audiosystems verglichen werden, bieten aber feinere Anpassungsmöglichkeiten. Dieser Equalizer unterteilt das Audiospektrum in fünf Frequenzbänder. Jedes davon ist auf einer bestimmten Frequenz zentriert und bietet eine verstellbare Gain-Menge.
Voreinstellungsliste: In dieser Dropdown-Liste steht eine Reihe fest eingestellter Voreinstellungen zur Auswahl. Beispielsweise können Sie einen „Telefonstimmen“-Effekt auswählen.
Gain: Mit dem Gain-Parameter können Sie festlegen, in welchem Umfang das jeweilige Frequenzband zum Gesamtklang beiträgt (von -18 bis +18).
Frequency: Über den Frequency-Parameter können Sie die zentrale Frequenz für jedes Band festlegen.
LoCut und HiCut: Mit diesen Steuerungen werden Frequenzen ober- oder unterhalb eines festgelegten Werts komplett eliminiert. Der Standardwert lässt alle Frequenzen zu.
Einstellungen und Voreinstellungen für die Audiokorrekturwerkzeuge Equalizer und Kompressor. Die meisten Expander-Einstellungen (nicht dargestellt) sind mit den Compressor-Einstellungen identisch. Weitere Details finden Sie in der entsprechenden Beschreibung.
Ein Kompressor glättet Schritt für Schritt die Dynamik eines Audiosignals und skaliert die lauten Abschnitte bei üblicherweise gleichzeitiger Verstärkung des Gesamtklangs herunter. Auf diese Weise entsteht der Eindruck eines stärkeren Signals, obwohl die Pegelspitzen nach der Kompression nicht höher sind als davor. Eine leichte Kompression kommt sehr häufig beim Audio-Mastering von Musikstücken zum Einsatz. Darüber hinaus lässt sich Kompression aber abhängig vom Material auch auf zahlreiche weitere, kreative Weisen nutzen.
Voreinstellungsliste: Wählen Sie aus einer Reihe voreingestellter Parameter-Sätze für den Kompressionsfilter aus.
Verhältnis: Mit dieser Steuerung wird das Kompressionsverhältnis, also die auf einzelne Abschnitte des Eingangssignals, die die Schwellen-Einstellung überschreiten, angewandte Kompressionsmenge festgelegt. Ein Kompressionsverhältnis von 2:1 bedeutet beispielsweise, dass eine Erhöhung des Quellpegels von 2 dB oberhalb der Schwelle sich nur ein einer Erhöhung von 1 dB im Ausgangspegel niederschlägt. Der zulässige Bereich geht von 1:1 (keine Kompression) bis hin zu 100:1 (Hard-Limiting).
Schwelle: Alle oberhalb dieses Einstellungswerts liegenden Pegel werden durch den beim Verhältnis festgelegten Wert gedämpft. Mithilfe des Gain-Reglers können Sie eine Gesamtverstärkung anwenden, um den Pegelverlust auszugleichen.
Attack und Release: Mit Attack wird geregelt, wie schnell der Kompressor auf ein Audiosignal reagiert, das die Schwelle überschritten hat. Höhere Werte verzögern den Beginn der Kompression. Auf diese Weise kann beispielsweise der kurze Anschlag einer Pianotaste stärker ausgeprägt bleiben, während bei länger anhaltenden Klängen die Kompression eingesetzt wird. Mit Release wird geregelt, wie schnell die Kompression deaktiviert wird, sobald die Signalstärke wieder unter den Schwellenwert fällt.
Gain: Gain-Anpassungen sollten möglichst nach erfolgter Kompression vorgenommen werden.
Kniepunkt: Mit einem höheren Kniepunkt-Wert greift die Kompression graduell entsprechend dem sich nähernden oder entfernenden Schwellenwert, statt wie sonst jäh ein- und ausgeschaltet zu werden. Das verändert die Klangfarbe des mit dem Kompressor bearbeiteten Klangs.
Der Expander verringert den Gain-Wert von Signalen, die unter einen gewählten Schwellenwert fallen. Expander bieten eine sanftere Methode zur Reduzierung rauschender schwacher Signale als das abrupte Gate-Sperren.
Verhältnis, Schwelle, Attack, Release: Diese Parameter entsprechen den gleichnamigen Parametern im Kompressor (siehe oben).
Bereich: Hiermit wird die maximale Gain-Reduzierung (Dämpfung) gesteuert.
Halten: Hiermit wird festgelegt, wie lang der Expander nach dem ersten Anschlag aktiv bleibt. Eine Erhöhung dieses Werts empfiehlt sich, wenn zwischen lauteren Signalen kleine Pausen oder viele ruhigere Passagen, die nicht verstärkt werden sollten, liegen. Auf diese Weise funktioniert der Expander wie ein Noise Gate.
Dieser Audiofilter entfernt unauffällig ablenkende Zischlaute aus Sprachaufzeichnungen. Dank der verfügbaren Parameter sind individuelle Feinabstimmungen des Effekts möglich.
Frequenz: Mit diesem Regler wird die Frequenz festgelegt, oberhalb derer der De-Esser aktiviert wird.
Bereich: Mit diesem Regler wird die maximale Dämpfung von erkannten Zischlauten gesteuert.
Einstellungen und Voreinstellungen für die Audio-Korrekturwerkzeuge De-Esser und Rauschunterdrückung.
Über den Rauschunterdrückungsfilter können Sie unerwünschtes Hintergrundrauschen reduzieren oder komplett beseitigen. Der Filter reagiert dynamisch auf veränderte Rauschmengen und -arten innerhalb des Materials.
Die Rauschunterdrückung kann bei diversen Problemen eingesetzt werden. Abhängig vom Quellmaterial und dem Ursprung des Problems können die Ergebnisse jedoch unterschiedlich ausfallen. In vielen Fällen lassen sich die Ergebnisse durch einen gezielten Einsatz der Parameter Pegel und Feinjustierung optimieren.
Es kann einige Sekunden dauern, bis eine neue Einstellung in Kraft tritt. Nehmen Sie Änderungen daher langsam und in kleinen Schritten vor und hören Sie sich jede Änderung sorgfältig an.
Pegel: Bei Video-Außenaufnahmen von relativ weit vom Mikrofon entfernten Motiven treten häufig starke Hintergrundgeräusche auf. Dies kann sogar so weit gehen, dass die gewünschten Klänge, etwa die Stimmen der gefilmten Personen, überlagert werden. Gleichzeitig können die Betriebsgeräusche des Camcorders oder die Stimme des Filmenden in unerwünschtem Maße verstärkt werden. Experimentieren Sie etwas mit der Rauschunterdrückung herum, bis Sie das bestmögliche Ergebnis für das Quellmaterial erreicht haben.
Autom. Adaption: Ist diese Option aktiviert, passt sich die Rauschunterdrückung automatisch und dynamisch an die Art und die Menge des Rauschens im Material an. Die Option Feinjustierung wird ignoriert, solange die automatische Adaption ausgewählt ist.
Feinjustierung: Hiermit steuern Sie die Menge der vorgenommenen Korrekturen. Der Effekt dieser Option ist nur bemerkbar, wenn niedrigere Pegeleinstellungen verwendet werden. Ist die Option Autom. Adaption aktiv, ist die Feinjustierung inaktiv.
Wind entfernen: Markieren Sie dieses Kontrollkästchen, um einen Filter zu aktivieren, mit dem Wind und ähnliche Hintergrundgeräusche im aktuellen Audiomaterial reduziert werden.