Audiofunktionen der Timeline

Neben den Spurverwaltungsfunktionen, die auf Seite Fehler! Textmarke nicht definiert. näher erläutert werden, finden sich im oberen Timeline-Bereich auch eine Reihe von Audio-Steuerungsoptionen.

Master-Wiedergabepegel

Oberhalb der Spur-Zeilen in der Timeline finden Sie die Anzeige für den Master-Wiedergabepegel. Beim Vorhören Ihres Projekts wird hier die Gesamtausgabeleistung aller aktuell gemischten Spuren angezeigt. Durch Klicken auf das Vergrößerungssymbol rechts neben der Anzeige wird ein kleines Fenster mit separaten Pegelanzeigen für jeden Ausgangskanal sowie einem Master Gain-Steuerungselement zur einheitlichen Erhöhung oder Verringerung des Ausgabepegels angezeigt.

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Klicken Sie auf das Symbol neben der Anzeige des Master-Wiedergabepegels, um das entsprechende Panel zu öffnen, in dem Sie einen allgemeinen Lautstärke-Gain auf die gesamten Audio-Ausgangsleistung Ihres Projekts anwenden können.

Audiomixer

Das Audiomixer-Panel wird rechts neben den Spur-Kopfzeilen eingeblendet, wenn Sie auf die zugehörige Schaltfläche in der Toolleiste der Timeline klicken. Für jede Timeline-Spur finden Sie im Panel zwei Fader-Regler.

Spurpegel: Mit dem linken Regler wird der Ausgabepegel der Spur als Ganzes eingestellt. Wenn Sie den Mauszeiger über den Regler bewegen, wird der entsprechende numerische Wert in einem kleinen Popup-Fenster eingeblendet. Die Standardeinstellung von 0 dB (durch Doppelklicken auf den Regler wiederherstellbar) bedeutet, dass keine Gesamtänderungen an der ursprünglichen Lautstärke der Clips auf der Spur vorgenommen werden. Klicken Sie auf das kleine Fenster, um ein Bearbeitungsfeld zu öffnen, in dem der gewünschte Pegel eingestellt werden kann. Sie können den Pegel auch durch horizontales Ziehen der Maus in dem kleinen Fenster einstellen.

Clip-Pegel: Mit dem anderen Regler wird der Pegel des aktuell an der Scrubber-Position befindlichen Clips eingestellt. Wenn aktuell kein Clip auf der Spur ausgewählt ist, steht dieser zweite Regler nicht zur Verfügung. Die Lautstärkekontur kann, wie nachfolgend erläutert, mit Keyframes gesteuert werden. Wird Keyframing verwendet, führt die Nutzung des Reglers Clip-Pegel dazu, dass neue Keyframes erstellt oder bestehende Keyframes verschoben werden.

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Durch Klicken auf die entsprechende Schaltfläche oberhalb der Timeline (L) wird das Audiomixer-Panel rechts eingeblendet (R). Jede Spur verfügt über zwei Regler. Mit dem ersten wird der gesamte Audio-Ausgabepegel der Spur gesteuert, der zweite steuert die Pegel des aktuellen Clips. Für eine abschnittsweise Pegelsteuerung kann Keyframing eingesetzt werden. Mit dem dritten Symbol auf jeder Spur wird der Panner geöffnet.

Volume-Keyframing

Mithilfe von Keyframing kann der Pegel eines Audioclips nach eigenem Ermessen verändert werden. Mit Keyframing können Sie eine Lautstärke-Hüllkurve erzeugen, die die dynamischen Änderungen, die Sie für den Clip wünschen, widerspiegelt. Die Hüllkurve wird als grüne Linie auf dem Clip dargestellt. Die Keyframes werden als kleine, quadratische „Ziehpunkte“ entlang der Linie angezeigt. Bei der Wiedergabe folgt die Clip-Lautstärke dann der Linie der Hüllkurve und verläuft sanft von einem Keyframe-Pegel zum nächsten.

Wenn ein Clip keine Keyframes aufweist, ist die Lautstärkekontur eine waagerechte Linie, die die standardmäßige Clip-Lautstärke darstellt. Um einen Keyframe hinzuzufügen, aktivieren Sie die Schaltfläche Volume-Keyframing in der Timeline-Toolleiste und klicken Sie dann auf die Lautstärkekontur des Clips. Alternativ können Sie den Scrubber an dem gewünschten Ort für den Keyframe positionieren und dann auf den Regler für die Clip-Lautstärke klicken. Diese Methode funktioniert auch, wenn die Schaltfläche Volume-Keyframing nicht aktiviert ist. In beiden Fällen sollte ein Steuerungselement auf dem Clip angezeigt werden. Von nun an führt jede Änderung an der Clip-Lautstärke entweder zur Erzeugung eines neuen Keyframes, sofern sich an der aktuellen Position noch kein solcher befindet, oder zu einer Aktualisierung des Werts eines bestehenden Keyframes.

Bearbeiten von Volume-Keyframes mit der Maus

Wenn Sie eine Keyframe-Bearbeitung mit der Maus zulassen möchten, aktivieren Sie die Schaltfläche Volume-Keyframing in der Schaltflächengruppe am rechten Ende der Timeline-Toolleiste. Nun werden Sie, wenn Sie den Mauszeiger über der grünen Lautstärkekontur eines Audioclips positionieren, sehen, dass die Kontur durch eine weiße Hervorhebung reagiert.

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Um die Bearbeitung von Clip-Volume-Keyframes zu aktivieren, klicken Sie auf die Schaltfläche in der rechten Gruppe der Timeline-Werkzeugleiste.

Jetzt stehen Ihnen diverse Maus-basierte Funktionen zur Keyframe-Bearbeitung zur Verfügung. Bevor Sie mit der eigentlichen Keyframe-Bearbeitung beginnen, sollten Sie sich einige Minuten mit den hier verfügbaren Befehlen vertraut machen. Sie erhalten beispielsweise die Möglichkeit, Keyframes schnell zu manipulieren, ohne einen ausgewählten Keyframe wiederholt aufrufen und den Regler für den Clip-Pegel bedienen zu müssen.

Standardmäßig ist die Bearbeitung von Lautstärke-Keyframes so eingestellt, dass der Pegel der Clip-Lautstärke abschnittsweise eher beibehalten wird, statt ständig entlang der „Rampen“ der Konturlinie zu schwanken. In Fällen, in denen dieser Bearbeitungsstil nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt, versuchen Sie es erneut mit gedrückt gehaltener Alt-Taste. Auf diese Weise werden automatische Anpassungen, die sonst eventuell vorgenommen werden, deaktiviert.

Zum Einfügen eines neuen Keyframes klicken Sie auf die Konturlinie.

Zum direkten Erstellen eines Keyframe-Fades halten Sie die Strg-Taste gedrückt und klicken Sie auf die Konturlinie. Hiermit wird ein neuer Keyframe an dem angeklickten Punkt sowie ein weiterer Keyframe mit der Lautstärkeeinstellung Null eingefügt. Wenn Sie in der ersten Hälfte des Clips geklickt haben, wird der zweite Keyframe am Anfang eingefügt, um eine Einblendung (Fade-In) zu erzeugen. Durch Klicken auf die zweite Hälfte des Clips wird eine Ausblendung (Fade-Out) erzeugt, indem der zweite Keyframe am Ende platziert wird.

Abrupte Lautstärkeänderungen erreichen Sie, indem Sie horizontale Abschnitte zwischen benachbarten Keyframes nach oben oder unten ziehen. Auf diese Weise werden vertikale Schritte in der Lautstärkekontur erzeugt.

Um anschwellende Lautstärken und Ein- bzw. Ausblendungen zu verschieben, ziehen Sie die „Rampen“ (steigende oder fallende Abschnitte der Konturlinie) im Clip seitwärts an die gewünschte Position.

Ziehpunkte können zweidimensional an einem beliebigen Punkt zwischen ihren unmittelbar benachbarten Ziehpunkten (oder den Clip-Enden) neu positioniert werden. Sie können gleichzeitig den Zeitindex des Keyframes und die Clip-Lautstärke, die bei Erreichen des entsprechenden Wiedergabepunkts in Kraft tritt, verändern.

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Die Pfeile in dieser Abbildung zeigen die Verwendung der Maus bei der Keyframe-Bearbeitung. Ein individueller Steuerungspunkt kann in alle Richtungen gezogen werden. Rampen und flache Bereiche können jeweils nur waagerecht bzw. senkrecht bewegt werden.

Zum Löschen eines Keyframes ziehen Sie ihn auf einen anderen Keyframe oder verschieben Sie ihn senkrecht weg von der Kontur.

Eine lineare Ein- oder Ausblendung setzen Sie durch horizontales Ziehen einer der oberen Ecken des Clips in die Mitte. Beachten Sie, bevor Sie beginnen, dass die ungeknickte Ecke des Clips leicht geknickt wird, wenn Sie den Mauszeiger darüber bewegen. Jetzt können Sie die Ecke weiter in den Clip hineinziehen und so einen Fade erstellen. Je größer Sie den „umgeknickten“ Bereich ziehen, desto länger die Fade-Dauer.

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Die Dauer von Fades kann wie hier dargestellt mit der Maus bearbeitet werden. Sie können auch auf den umgeknickten Bereich klicken, um ein kleines Dialogfeld zum numerischen Bearbeiten der Dauer zu öffnen.

Einen bestehenden Fade bearbeiten Sie, indem Sie den Mauszeiger über der vertikal von der inneren Ecke des „Knicks“ absteigenden Linie positionieren. Stellen Sie sicher, dass der in beide Richtungen weisende Pfeilcursor angezeigt wird, und ziehen Sie die Ränder dann wie gewünscht.

Das Kontextmenü für Steuerungspunkte auf der Lautstärkekontur beinhaltet die Befehle Keyframe hinzufügen, Keyframe löschen und Alle Keyframes löschen. (Der erste oder zweite Befehl wird ausgegraut, da immer nur einer von beiden zur selben Zeit angewandt werden kann.)

Der Panner

Mit diesem Tool können Sie den scheinbaren Standort der Klangquelle im Verhältnis zu einem im Surround-Abhörfeld befindlichen Zuhörer steuern. Wie das Tool für die Clip-Lautstärke arbeitet auch dieses Tool mit Keyframes, die dem Clip zugewiesen werden. Somit ist es nur aktiv, wenn der Timeline-Scrubber auf einem Audioclip oder einem Videoclip mit synchroner Audiospur aktiv ist. Die Konturlinie für Panner-Änderungen ist blau.

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Im Audiomixer, der über das dritte Symbol von links in jeder Spur aufgerufen werden kann, können Sie auf den Panner zugreifen. Hier können Sie die Audioausgabe der Spur in einem zweidimensionalen Surround-Abhörbereich positionieren.

Bei der Timeline-Bearbeitung erfolgt das gesamte Panning im Surround-Modus, damit Sie nur mit einer einzigen Variante der Panner-Steuerungen arbeiten müssen. Die mit Surround-Panning bearbeiteten Clips können nach beendeter Projektbearbeitung für andere Ausgabekonfigurationen abgemischt werden. Auf diese Weise arbeiten Sie in allen Formaten, die Sie letztendlich produzieren, mit demselben Satz an Panning-Befehlen.

Die mit diesem Werkzeug vorgenommenen Änderungen gelten immer nur für den aktuellen Clip. Sie bleiben auch dann im Clip erhalten, wenn Sie ihn in eine andere Spur verschieben oder kopieren.

Um den Panner zu öffnen, klicken Sie auf die entsprechende Schaltfläche im Mixer-Panel des oberen Spurbereichs. Wenn sich kein Clip an der Scrubber-Position auf der Spur befindet, ist die Schaltfläche ausgegraut. Die Klangquelle wird durch einen blauen Punkt auf einem zweidimensionalen Raster angezeigt. Der Zuhörer befindet sich, nach vorn blickend, in der Mitte.

Auswahlliste

Über die Dropdown-Liste oben im Panner-Fenster stehen Ihnen drei Methoden zur Verteilung des Klangs auf die sechs Surround-Lautsprecher zur Verfügung.

5.1 ist die beste allgemeine Einstellung für eine naturgetreue Klangwiedergabe. Verwenden Sie diese Einstellung für allgemeine Hintergrundgeräusche wie bellende Hunde oder vorbeifahrende Autos. Die fünf Hauptlautsprecher werden durch Symbole im Arbeitsbereich dargestellt. Der sechste Lautsprecher, der LFE-Lautsprecher für Niederfrequenzeffekte, verfügt über eine zu niedrige Tonfrequenz, als dass seine Position einen Unterschied machen würde. Sein Pegel wird im Surround-Mix durch einen Schieberegler unterhalb des Arbeitsbereichs gesteuert.

Mittelkanal aus ist die bevorzugte Einstellung für ein „einhüllendes“ Musikstück.

Die Einstellung Dialogmodus kombiniert den zentralen Lautsprecher mit den beiden hinteren Lautsprechern. Diese Kombination eignet sich, um einen Dialog zwischen mehreren Lautsprechern zu erzeugen.

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Positionieren der Audioausgabe eines Clips über den Panner im Dialogmodus. Beachten Sie, dass die Symbole der beiden vorderen Lautsprecher transparent sind, was bedeutet, dass sie in diesem Modus nicht verwendet werden. Bei der abgebildeten Konfiguration kommt der Klang der Spur für den Zuhörer von rechts.

Arbeitsbereich

Im Hauptteil des Panner-Fensters wird schematisch ein Abhörbereich mit einer typischen Lautsprecheranordnung dargestellt. Das Kreuzsymbol in der Mitte des Bereichs zeigt die Position des Zuhörers.

Mit dem blauen Steuerungspunkt legen Sie die Position der Klangquelle fest. Die Lautsprechersymbole in den Ecken des Arbeitsbereichs zeigen eine typische 5.1-Surround-Sound-Anordnung, mit der Leinwand oben.

Wenn Sie die Position einer Klangquelle in einer Dimension, also horizontal oder vertikal, verändern möchten, verwenden Sie hierfür die entsprechenden Schieberegler unten bzw. rechts vom Arbeitsbereich.

LFE-Kanal (Low Frequency Effects): Beim Surround-Sound gibt es einen speziellen Subwoofer-Kanal (die „1“ in „5.1“), über den Sie die niedrigsten Frequenzen für Spezialeffekte verstärken oder verringern können. Die LFE-Ausprägung wird mithilfe des Schiebereglers unterhalb des Arbeitsbereichs geregelt. Da das Ohr nicht in der Lage ist, die Quelle dieser Niederfrequenztöne zu orten, ist dem LFE-Kanal keine räumliche Position zugewiesen.

Keyframe-Schaltflächen: Mit den Keyframe-Schaltflächen im unteren Panel-Bereich können Sie Keyframes hinzufügen und entfernen sowie zwischen einzelnen Keyframes navigieren. Das Hinzufügen-Symbol ändert sich automatisch in ein Löschen-Symbol, wenn Sie sich auf der Position eines bestehenden Keyframes befinden.

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